Heute wollte ich nach Harajuku, noch ein paar Presentos sowie noch Manga shoppen. Harajuku fand ich auch ohne Probleme, aber der "Book Off" Store, wo ich die Mangas kaufen wollte (schön billich, weil gebraucht), entzog sich meinem Zugriff. Ich hatte nämlich nur die Adresse, und das ist in Tokio ja eher tödlich, man sieht auch an jeder Straßenecke verwirrte Leute mit Ausdrucken aus dem Internet stehen, weil keiner irgendwas findet. Nach längerem Einkreisen ("Hm, hier ist Stadtteil 2 und Block 11, wo ist wohl Stadtteil 1 und Block 8"?) und einer immer stärker werdenden Abwesenheit des "Book Off" fiel mir auf, dass die Adresse vermutlich auf die einzige Baustelle des Blocks hinwies. No "Book Off" for you! Ich beschloss, später nach Akihabara zu fahren, da weiß ich nämlich, wo der Store ist ("Book Off" ist eine Kette, die mehrere Filialen hat).
Zuerst fuhr ich aber (und auch im Zuge der Aktion "Lerne neue Stadtteile kennen") nach Ebisu (oder Yebisu, wie auch immer), wo man mir Shopping-Möglichkeiten angepriesen hatte. Die gab es auch, allerdings nur noble Boutiquen, und das war mir dann angesichts des Yen-Kurses und des Schrankkoffers voller Manga doch ein wenig zu teuer.
Also fuhr ich noch einmal nach Ikebukuro, wo ich ein großes Einkaufszentrum fand, wo ein Stockwerk ein wenig an Shibuya 109 gemahnte - es wies eine relativ hohe Bitch-Dichte auf, und eine ordentliche Geräuschkulisse. In einem Shop gab es sogar nicht nur ein, nein, sondern ZWEI Techno-Soundtracks gleichzeitig. Da wird einem natürlich schwurbelig und man achtet nicht mehr so darauf, was was kostet.
Als ich mit Shoppen fertig war, betrat ich in Ikebukuro auch mal so ein Amusement-Center, und fuhr bis in den 8. Stock. Uuuh. Das war ungefähr so laut wie in einer Pachinko-Halle, warum die Japaner nicht alle komplett taub sind, ist mir unbegreiflich. Die meisten Stockwerke waren voll mit Teenagern, die vor diversen Automaten standen und in einer wahnsinnigen Geschwindigkeit auf Knöpfe hauten. Es gab auch mehrere Stockwerke mit Slot-Machines, und ein Stockwerk mit den den Automaten, wo man NIX kriegt. Ich hatte sogar Kontakt mit Japans Jugend - ich stolperte nämlich über eine Tasche eines jugendlichen Schwerenöters (die japanischen Schuljungs haben diese viereckigen Sack-Taschen, die sie normalerweise lässig über die Schulter hängen), der daraufhin vermutlich sowas wie "Hey Oma pass mal auf wo du hintrittst" rief (ich verstand ihn nicht ob des Lärms und auch ob der Sprachbarriere. Vielleicht hatte er sich ja auch nur höflich erkundigt, ob ich mir nicht die Hüfte gebrochen hätte).
Jedenfalls flüchtete ich rasch wieder (das war schwierig, weil die Rolltreppe gut versteckt war), und begab mich flugs zum nächsten Karaoke-Laden - diesmal wollte ich das rote "Big Echo" Karaoke ausprobieren, sonst war ich immer in so einem blauen großen Laden. Nachdem ich erfolgreich verstanden hatte, dass eine Stunde 600 Yen kostet, 2 Stunden aber NUR 700 Yen (Schpeschal), und mich selbstverständlich für dieses Schnäppchen entschieden hatte, ging ich in mein kleines Karaoke-Büdchen, griff routiniert zur Fernbedienung, um einen Song zu wählen und PARDAUZ hatte den Karaoke-Fernseher auf rauschendes Testbild umgeschaltet. EEK. Es war die Fernseh-Fernbedienung gewesen, Big Echo hatte so eine Art Touch-Screen, auf dem man die Lieder anwählen musste. Nach ca. 10 Minuten mühsamem Drücken auf alle Knöpfe hatte ich zum Glück den Karaoke-Bildschirm wieder, wenn auch mit vielen Fernseh-Einblendungen drauf ("Stereo" "Kanal 2" und so), aber das stört ja keinen großen Geist.
Den Touch Screen konnte ich dann wieder hervorragend navigieren, und sang fröhlich die vier Lieder, die ich kenne, vor mich hin, auch wenn ich etwas enttäuscht wurde, dass Big Echo mir nicht den Herrn Yamashita persönlich präsentierte, sondern statt dessen zwei am Wasser entlanglaufende Chinesen. Nun ja, man kann nicht alles haben für 700 Yen.
Im Anschluss verlief ich mich prompt in der Ikebukuro-Station, die ist groß wie ganz München, glaube ich, und es war Rush-Hour. Insofern strich ich meine Akihabara-Pläne und war ganz froh, dass ich samt meinen Presentos heil wieder im Hotel ankam. Akihabara steht also morgen auf dem Programm, da gibt es auch viele Karaoke-Läden, das muss jetzt noch mal sein.
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1 comment:
> Im Anschluss verlief ich mich prompt in der Ikebukuro-Station,
Das hab ich auch geschafft XD.45 min Spaziergang in drei Runden, bis sich mir das Metropolitan Plaza offenbart hat, wo man ja von der guten Citibank Geld bekommen kann.
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